Gefälleberechnung einer Terrasse oder eines Balkonbelags

Gefälle beim Terrassenbau

Sowohl beim Balkon- als auch beim Terrassenbau kommt man in die Situationen ein Gefälle berechnen zu müssen. Das ist einfacher als es zunächst klingt. Hier zeigen wir Ihnen wie Sie beim Bau des Holzbelags Ihrer Balkon- oder Gartenterrasse eine Neigung einplanen und wie das Gefälle korrekt berechnet wird.

Der Holzbelag einer Terrasse sollte ein gewisses Maß an Gefälle aufweisen, um einen reibungslosen Ablauf von Wasser, bzw. Flüssigkeiten aller Art zu gewährleisten. Denn stehendes Wasser greift nicht nur die Bausubstanz der Terrasse an, sondern begünstigt auch das Wachstum von Pilzen und Algen.

Gefälle beim Terrassenbau

Wo und wie viel Gefälle ist notwendig?

Der Holzbelag Ihrer Gartenterrasse empfiehlt sich ein Gefälle von 1 - 2 %. Bei einer Terrasse aus Beton, Feinsteinzeug oder Natursteinplatten benötigen Sie 2 - 2,5 % und bei Natursteinpflaster 3 %.

Für Balkone, Loggien und Laubengänge ist ein Mindestgefälle von 1,5 % gesetzlich vorgeschrieben.

Wie berechnet man ein Gefälle?

Gefälle werden i.d.R. entweder in Prozent oder in Grad angegeben. Um ein Gefälle berechnen zu können, braucht man Hilfsmittel wie Zollstock, Maßband oder Laserentfernungsmesser zum Messen der Länge, Lasergeräte mit Neigungsmesser, eine Wasserwaage mit Winkelanzeige oder einen analogen bzw. digitalen Winkelmesser zum direkten Messen der Neigung.

>Gefälle berechnen in Prozent berechnen

Beim Terrassenbau wird normalerweise von Gefälle in Prozent gesprochen. Um ein Gefälle in Prozent zu berechnen, benötigt man zwei Werte: die Länge (horizontale Strecke) und die Höhe (Höhenunterschied zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Punkt).

Formeln zur Berechnung:

(Höhenungterschied / Strecke) x 100 = Gefälle in Prozent

ACHTUNG: Sie müssen immer mit derselben Einheit rechnen (Meter ODER Zentimeter ODER Millimeter).

Rechenbeispiel: Die Fläche auf die Sie Terrasse errichten wollen weißt einen Höhenunterschied von 10 cm auf einer Länge von 5 Meter auf, so rechnen Sie:

(10 cm / 500 cm) x 100 = 2 %

Entsprechend kann man auch anders herum rechnen. Um ein Gefälle von 2% bei dieser Terrasse zu erreichen muss auf einer Strecke von 5,00 Meter ein Höhenunterscheid von 10 cm eingebaut werden:

(Gefälle in Prozent x Strecke) / 100 = Höhenunterschied

Also bei unserem Beispiel:

(2 % x 500 cm ) x / 100 = 10 cm

Praxisbeispiel: Gefälle für eine Terrasse beim Bau umsetzen

Nach der Theorie folgt nun die Praxis - anhand der Beispielterrasse mit einem Holzbelag:

  1. Abmessungen der Terrasse festlegen: Die Terrasse soll 5,00 Meter lang und 5,00 Meter breit werden. Das gewünschte Gefälle soll 2 % betragen. Beachten Sie: Das Gefälle sollte immer von der Hauswand weg verlaufen und bei einer Terrasse mit Holzdielen sollte es entlang der Diele ausgerichtet sein.
  1. Die Terrassenfläche abstecken und das Gefälle ausrichten: Schlagen Sie dafür an jeder Ecke der Terrassenfläche einen Stab in die Erde und spannen Sie rund herum eine Schnur in Höhe des maximalen Höhenmaßes und richten Sie das Ganze mit einer Wasserwage aus. An einer Seite versetzen Sie dann die Schnur entsprechend der errechneten 10 cm nach unten.

Neigung der Terrasse mit Stellfüßen / Stelzlagern einstellen

Zuerst stellen Sie alle Stellfüße auf die geringste Höhe ein. Danach nivelieren Sie mit den Stellfüßen an jeder Ecke die Terrassenfläche auf die entsprechend gewünschte Höhe. Nachdem alle Ecken der Terrasse korrekt eingestellt sind, verstellen Sie alle anderen Stellfüße, so daß diese ebenfalls auf dem Untergrund aufsitzen.